Wohnräume farblich gestalten: Accessoires, Teppiche, Gardinen und Dekoration im Farbeinklang

So gestalten Sie Ihre Räume harmonisch und modern

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Wer wünscht sich nicht ein Haus bzw. eine Wohnung wie aus bekannten Fernsehserien oder dem „Schöner-Wohnen“-Magazin? Beinahe jede Frau entwickelt im Laufe der Jahre einen Hang für Dekoration und Gestaltung der eigenen Wohnung, doch nur sehr wenige können sich glücklich schätzen, den Sinn für Ästhetik, Gestaltung und Dekoration in die Wiege gelegt bekommen zu haben. Auch wir Laien können jedoch mit ein wenig Hilfestellung lernen, wie man aus Räumen das Beste herausholen kann. Hierbei spielt die Farbgestaltung des Zimmers eine ganze wesentliche Rolle. Während ein bunter Mix aus verschiedensten Farben schnell unruhig und kitschig wirken kann, mutet ein in sehr ähnlichen oder gleichen Tönen dekorierter Raum meist einladend und aufgeräumt an.

Blau wirkt kühl und ungemütlich? Von wegen! Foto von Huseyn Kamaladdin von Pexels

Auf was ist bei der farblichen Wohnraumgestaltung nun zu achten? Wie werden Accessoires wie Kissen, Kerzen, Decken und vieles mehr gekonnt integriert? Wo dürfen Akzente in der Farbauswahl gesetzt werden und was sollte man unbedingt vermeiden? In unserem Ratgeber fassen wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammen, damit auch Ihr Haus/Ihre Wohnung schon bald ein regelrechter Hingucker wird! 

Moderne Wandfarben

Ganz gleich ob es sich um Frisuren, Mode, Einrichtung oder eben die Farbgestaltung der eigenen vier Wände handelt: Was im Trend liegt, ändert sich von Jahr zu Jahr – von Jahrzehnt zu Jahrzehnt sogar komplett. Manch einer denkt nun an die Retro-Tapeten seiner Jugend – und stellt voll Erschrecken fest, dass genau diese Art der Dekoration in den letzten Jahren wieder verstärkt Einzug in die Möbel- und Einrichtungshäuser erhalten hat.

Weiterhin setzt jeder Einrichtungsstil auf seine eigenen Farben. Während beim modernen, schlichten und teils kühl wirkenden Stil sehr dezente Farben eingesetzt werden, lebt der skandinavische Stil von kräftigen (dafür wenigen) Farben wie blau oder rot.

Welche Wandfarbe soll es nun sein? Grundsätzlich lässt sich über die unterschiedlichen Töne Folgendes sagen:

  • Wandfarben vermögen den Raum größer, aber auch kleiner und gedrungener wirken zu lassen. Die Fläche in Kombination mit der Farbe entscheidet über die Wirkung
  • Farben können Unschönes kaschieren
  • Farben verleihen Moderne
  • Farben sorgen für Gemütlichkeit
  • Farben unterstreichen den Typ des Bewohners und den des Hauses/der Wohnung (Altbau, Neubau, Fachwerk, Bauernstube, Holzhaus usw.)

Wirkung der unterschiedlichen Wandfarben

Foto von La Miko von Pexels

Jeder einzelne Farbton in den eigenen vier Wänden entfaltet seine Wirkung – ob gewollt oder ungewollt. Die richtige Nuance für Ihr Zuhause zu finden will daher wohlüberlegt sein. Natürlich lässt sich auch ein Farben-Fauxpas durch mehrmaliges und sauberes Überstreichen wieder korrigieren; dennoch ist ein solcher ärgerlich, mit viel Arbeit verbunden und zudem vermeidbar. Wir zeigen Ihnen auf, welche Wirkung die unterschiedlichen Farbgebungen auf Ihr Zuhause hat:

Helle Wandfarben (weiß, beige, cremefarben, pastellfarben)

Helle Farben lassen Räume größer wirken. Wer also ohnehin kleine Räume mit tiefen Decken bewohnt, sollte davon absehen, seine Wände sehr dunkel zu streichen, da selbige drücken und den Raum optisch noch mehr verkleinern.

Eine Alternative zu Weiß sind getönte Farben wie beige, creme oder pastellfarben. Sie wirken weniger hart und dennoch sehr dezent. Gerade Pastell-Töne sind sehr gefragt, weil sie zart und einladend anmuten und den Raum dennoch nichts an Größe nehmen.

Rot-Töne

Auch Farben wie rot, orange, pink, kaminrot usw. erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit. Die auffallenden Farben ziehen alle Blicke auf sich und eignen sich dafür, optische Akzente zu setzen. Aber Achtung!

Bei allen Farben auf der Basis von Rot ist Vorsicht geboten! Streichen Sie bitte keinesfalls einen ganzen Raum in diesen kräftigen Farben. Von so manch einem Farbton wie Signalrot oder pink ist bei größeren Flächen bestenfalls ganz abzusehen. Eine einzelne Wand in kaminrot oder hellem orange hingegen, abgesetzt mit weißen Streifen an den Rändern, wirkt harmonisch und unaufdringlich – und ist doch ein toller Blickfang.

Kühle Töne wie blau oder grün

Kühle Töne liegen derzeit voll im Trend und sorgen für Frische in Ihren Räumen. Auch hier gilt: Setzten Sie bitte nur einzelne Wände in Szene und vermeiden Sie, ganze Räume in beispielsweise kräftigem Blau oder Grün zu streichen. Helles Blau oder Grün sorgt für Frische und Weite im Zimmer und eignet sich zudem sehr gut für beinahe jede Art von Mobiliar. Kinderzimmer, Badezimmer oder auch Schlafzimmer werden gerne in diesen natürlichen Farbtönen gestrichen.

Graue, braune und schwarze Töne

Schon beim Gedanken an schwarze Räume kommt bei den wenigsten Menschen Lust auf, seine eigenen vier Wände mit dieser Nicht-Farbe zu bepinseln. Eigentlich zu unrecht, denn eine schwarze Wand – die Betonung liegt hierbei auf EINE – kann durchaus ein sehr gelungener Hingucker werden. Wichtig hierbei ist, dass der Rest des Zimmers hell und freundlich wirt. Auch sollte das Schwarz nicht komplett bis zur Decke, den Seiten oder dem Fußboden gestrichen werden. Ein etwa 10 cm breiter Streifen ringsum lockert jede Farbe auf und lässt gerade kräftige Farbtöne weniger hart wirken. Der dadurch entstehende Kontrast macht den Reiz aus und setzt tolle Akzente.

Töne wie Grau oder Braun hingegen wirken – je nach Farbabstufung – sehr dezent, edel und einladend. Braune Farbgebungen wie Cappuccino geben Wärme und Gemütlichkeit vor; graue Töne wirken modern und gehoben.

Farbenmix, Wisch- und Maltechniken und Effekte

Wer sein Eigenheim mit etwas ganz Besonderem ausstatten möchte, greift zu verschiedenen Farben oder Streichtechniken. Mit Hilfe eines Schwammes und Rostfarbe lässt sich beispielsweise eine Wand in der so modernen Rostoptik gestalten. Mit Hilfe unterschiedlichster Farben kann man zudem bestimmte Effekte auf die Wände zaubern. Wählt man verschiedene Töne oder sorgt für Effekte, sollte die bemalte Wand ein Alleinstehungsmerkmal sein, da der Raum sonst schnell überladen und unruhig wirkt.

No Go’s bei der Farbgestaltung

Selbstverständlich gibt es bei der Auswahl der Farbe einiges zu beachten, damit die Wandgestaltung ein voller Erfolg und kein absoluter Flop wird. Von welchen Tönen sollte man absehen und was sollte man beim Auftrag der Farbe beachten, damit man ein schönes Ergebnis erhält?

Es gibt ein paar wenige Farbtöne, von denen man weitestgehend absehen oder mindestens äußerst sparsam damit umgehen sollte, wenn man sich an seinen eigenen vier Wänden erfreuen möchte. Wir stellen Ihnen diese Farben kurz vor:

  • Schwarz: Bei schwarzer Farbe ist äußerste Vorsicht geboten. Eine Wand vollständig damit eingepinselt oder sogar mehrere Wände wirkt erdrückend und sorgt dafür, dass der Raum viel kleiner wirkt, als er eigentlich ist. Sollten Sie dennoch nicht auf die Nicht-Farbe verzichten wollen, setzen Sie lediglich einzelne Akzente. Ein weiterer Grund, weshalb man sich das Streichen mit dunkelsten Tönen gut überlegen sollte, ist, dass man die Wände bei einem Auszug im Regelfall streichen muss bzw. sollte. Bei schwarzer Farbe bedeutet das viele Aufwand für den Maler.
  • Rot: Bei roten Wänden sollte ebenfalls sehr an Fläche gespart werden. Eine kaminrote Wand mit weißen Umrahmungen im Wohnzimmer mag durchaus hübsch aussehen; mehrere rote Wände hingegen sind ein No Go. Auch bei der Auswahl des Raumes ist Vorsicht geboten: Eine rote Wand im Schlafzimmer sorgt in diesem Fall nicht für Leidenschaft, sondern für Aggression.
  • Pink: Wenn sich Ihre Töchter auch noch so sehr ein pinkes Zimmer wünschen – Sie sollten Ihnen diesen Wunsch zum eigenen Schutz abschlagen. Wie die Farbe Rot wirkt das Pink erschlagend und aggressiv. Gegen eine einzelne Wand in einem blassen Rosa hingegen ist rein gar nichts einzuwenden.
  • Eierschale: Wenngleich der Ton „Eierschale“ bei Kleidung äußerst beliebt sein mag, so sollte von eben diesem in den eigenen vier Wänden tunlichst abgesehen werden. „Warum?!“ werden Sie sich nun fragen: Die Farbe Eierschale ist nicht beige, nicht braun, nicht weiß. Der Ton weist einen – zum Teil – starken Gelbstich auf. Ihre Wand wird daher nicht wie frisch gepinselt aussehen, sondern als wäre sie seit zig Jahren mit Zigarettenqualm bedampft worden. Eierschale wirkt schmutzig und ungepflegt auf Wänden und ist ein echtes No Go unter den unterschiedlichen Tönen.
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Abgesehen von einigen Wandfarben, die es zu vermeiden gilt, gibt es weitere Dinge, die Sie in Sachen Farbgebung der eigenen vier Wände beachten sollten. Sind Ihre Möbel beispielsweise allesamt in Weiß gehalten, sollten Sie in jedem Fall Farben für Ihre Räume bevorzugen, von denen sich das Weiß abheben kann. Dekorieren und streichen Sie Ton in Ton, wirkt Ihre Wohnung wie der typische Einheitsbrei. Setzen Sie farbliche Akzente – vermeiden Sie jedoch einen bunten Mix.

Beispiel: Ihr Mobiliar ist weiß, Ihre Dekoration grün oder blau. Streichen Sie Ihre Wand nicht rot, rosa oder orange – das beißt sich mit Ihrer Dekoration (Kissen, Vorhänge, Dekorationselemente wie Bilder, Kerzen, Accessoires). Wählen Sie graue Töne, braune Farben (beispielsweise Cappuccino) oder (je nach Deko-Farbe) einen zarten Grün- der Blauton.

Ein weiterer Punkt, den es bei der Farbauswahl zu beachten gilt, ist die Unterschiedlichkeit der Töne derselben Farb-Familie. Was heißt das? Blau ist nicht gleich blau, rot nicht gleich rot und grün eben nicht gleich grün. Während ein kräftiges Türkis beim Blick über das Meer geradezu wundervoll anmutet, sorgt eben dieser Ton in den eigenen vier Wänden für Kühle. Wohlgefühl mag sich daher in türkisen Räumen leider nicht einstellen. Das Blau einer Kornblume hingegen wirkt edel und harmonisch und entfaltet eine völlig andere Wirkung.

Auch bei grünen Tönen scheiden sich die Geister. Ein frisches, helles Grün steht für Hoffnung, Wachstum, Lebensfreude. Ein dunklerer oder zu kräftiger Grün-Ton wirkt hingegen schnell erdrückend, niederschlagend oder zu grell.

Last but not least: Noch einmal geht es um die Farbe Rot. Innerhalb dieser Farbfamilie ist – wie bereits erwähnt – Vorsicht geboten. Ein kräftiges Signalrot hat in keinem Haus bzw. keiner Wohnung etwas verloren, da es viel zu aufdringlich wirkt und Aggressionen hervorrufen kann. Ein dunkleres Kaminrot an einzelnen Wänden hingegen- im besten Fall weiß abgesetzt – kann durchaus warm, harmonisch und gemütlich wirken.

Lassen Sie sich bei der Auswahl Ihrer Farben im Fachhandel beraten – die Experten können Ihnen genau sagen, von welchen Tönen abzuraten ist und welche Sie bedenkenlos kombinieren können. Sehr hilfreich sind die Farbkärtchen, die man im Handel oftmals erhält. Damit lässt sich beurteilen, ob die von Ihnen angestrebte Nuance zu Ihrer Einrichtung oder Dekoration passt – ohne dass die Wände bereits damit eingepinselt sind. Mit Hilfe der kleinen Farbkarten sparen Sie bares Geld und sorgen für ein besseres Gefühl.

Mobiliar vs. Farbgebung

Wie bereits kurz erwähnt, spielt auch das Mobiliar bei der Auswahl Ihrer Wandfarbe eine große Rolle. Während bei weißen Möbelstücken in der Farbgebung der Wände Kontrast gefragt ist, verhält es sich bei buntem Möbelstücken gerade umgekehrt. Verschiedene Töne im Raum, die nicht miteinander harmonieren, wirken unruhig und kitschig und sollten daher unbedingt vermieden werden.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ihr Sofa erstrahlt in einem dunklen Blau, Ihre Dekorationselemente sind im gleichen Ton gehalten. Streichen Sie die Wände in diesem Raum rot oder grün, wirkt Ihr Wohnzimmer schrill und kitschig. Ein zartes Grau, ein warmes (helles) Braun oder – dezent eingesetzt – auch Gelb hingegen sorgt für Harmonie. Blau wirkt im Übrigen besonders edel, wenn Sie Wert auf eine passende Beleuchtung mit dezentem warmweißen Licht legen. Grelles und kühl wirkendes Licht lässt auch die Farbe Blau kalt wirken.

Fazit: Betrachten Sie Ihr Mobiliar objektiv aus der Ferne: Welcher Farbton herrscht vor? Wie lässt sich selbiger gut kombinieren? Was passt nicht? Machen Sie sich ruhig Notizen; das spart bei der abschließenden Auswahl Zeit und Nerven und bares Geld.

Womöglich fällt Ihnen bei der erneuten Betrachtung etwas auf, das über Jahre unentdeckt und damit unschön blieb? Bei vielen geliebten Möbelstücken, die oftmals diverse Male mit umgezogen sind und eigentlich so gar nicht mehr passen wollen, stellt sich ab und an eine gewisse Betriebsblindheit ein.

Vorhänge

Hier wurden die Farben des Vorhangs mit denen der Wände und der des Fußbodens gekonnt aufeinander abgestimmt.

Augen auf beim Vorhang-Kauf! Moderne Vorhänge sind meist in kräftigen Farben gehalten und dienen oftmals als Blickfang im ganzen Raum. Der hübsche Fensterschmuck ist auch beim Streichen Ihrer eigenen vier Wände nicht zu unterschätzen. Stehen die Töne der Wand den der Gardinen nicht harmonisch gegenüber, wirkt der ganze Raum schrill und überladen.

Im besten Fall nehmen Sie einen Ihrer Vorhänge ab und legen Ihn im Fachhandel einfach neben die Farbe. Was auf den ersten Blick oft sehr ähnlich wirkt, erweist sich in der Realität  in manchen Fällen als ganz und gar nicht passend. Mit dem Abgleich vor Ort kann Ihnen ein Fehlkauf kaum mehr passieren und dem Streichvergnügen steht nichts mehr im Weg.

Teppiche

Ein großer Teppich in leuchtenden – passenden! – Farben ist ein herrlicher Blickfang im ganzen Raum. Ein alter, verstaubt und schmutzig wirkender hingegen wirkt ungepflegt und lädt nicht gerade zum Verweilen ein – da kann der Rest des Raumes noch so modern wirken.

Beim Teppichkauf ist also etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Besonders gut zur Geltung kommen sehr große Teppiche – beispielsweise unter dem Ess- oder Wohnzimmertisch. Sie sollten gut zu sehen sein und natürlich mit dem Rest der Einrichtung harmonieren.

Es muss kein Perser für tausende von Euro sein. Ein gut verarbeitetes Exemplar ist jedoch ab einer gewissen vorausgesetzten Größe nicht für fünfzig Euro zu haben. Sparen Sie bei Teppichen nicht an der falschen Stellen: Sie besitzen das gute Stück in aller Regel Jahrzehnte und laufen jeden Tag darauf herum.

Reinigen Sie Ihren Teppich von Zeit zu Zeit: Das sorgt für leuchtende, frische Farben und entfernt unangenehme Gerüche.

Kissen

Kissen, Teppiche, Vorhänge – stehen diese drei Dekorationselemente in Harmonie mit der Wandfarbe, haben Sie bereits viel richtig gemacht. Das große Ganze im Raum sollte einem Stil folgen, damit das Zimmer einladend und harmonisch wirken kann.

Kissen bzw. Kissenbezüge werden in dieser Hinsicht leider sehr oft unterschätzt, dabei ist der Ausdruck der weichen Elemente enorm. Oftmals weisen die Kissen das gleiche Muster wie die Vorhänge oder Teppich auf – so verbindet der Betrachter das Ensemble als Ganzes. Stimmt sodann noch die Wandfarbe und unterstreicht die Farbe der Dekorationselemente, haben Sie als Raumgestalter 100 Punkte erlangt.

Tipp: Fragen Sie ruhig Außenstehende. Manch einen Raum betreten wir so oft, dass wir für Unpassendes regelrecht betriebsblind geworden sind. Ein unabhängiger Beobachter wird Sie womöglich auf unschöne Dinge aufmerksam machen, die Ihnen selbst nie aufgefallen wären.

Dekorationsobjekte

Deko-Accessoires sind ein nicht zu unterschätzendes Element bei der Raumgestaltung.
Foto von Designecologist von Pexels

Kerzen oder Teelichthalter, Blumentöpfe, Bilder, Kalender, Bilderrahmen, Figuren usw. – diese Elemente stellen Dekorationsobjekte dar, die beinahe in jedem Haushalt zu finden sind. Bei der Einbindung selbiger in das zu dekorierende Zimmer ist ebenfalls etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn nicht alles, was optisch auf den ersten Blick sehr hübsch anmutet, entpuppt sich im entsprechenden Zimmer als tatsächlich schöner Blickfang.

Beispiel: Sie haben einen großen Bild-Kalender gekauft, bei dem Sie feststellen, dass die meisten Fotos überwiegend Blautöne enthalten. Der Kalender sollte ursprünglich in ein Zimmer, in dem Grün oder Orange vorherrscht. Wählen Sie für das hübsche Exemplar besser einen anderen Standort mit mehr Neutralität; er könnte in Ihrem vorab ausgesuchten Raum ansonsten zum störenden Element werden.

Was einfach und einleuchtend klingt, erweist sich in der Praxis oftmals als gar nicht so leicht. Zu oft weichen die Farben von denen des zu dekorierenden Raumes ab – Grün ist eben nicht gleich grün und.

Auch hier gilt: Verzichten Sie im Zweifel lieber auf den Kauf, denn ein limettengrüner Blumentopf sticht neben einem moosgrünen eben unangenehm ins Auge. Auch ein Bild des Raumes mit seinem vorherrschenden Farbton kann Ihnen beim Deko-Kauf große Hilfe leisten.

Fazit

Einen Raum farblich stimmig zu gestalten, ist gar nicht so schwer, wie viele von uns glauben. Beachtet man ein paar wesentliche Dinge, kann bei der Farbgestaltung wenig schief gehen. Wichtig ist, sich der Wirkung der einzelnen Farben bewusst zu werden und damit grobe Fehler zu vermeiden. Wieder andere Töne sind in den Köpfen der Menschen als unpassend für Wandflächen verankert, dabei entfalten Sie – korrekt gestrichen und als Akzent eingesetzt – eine herrliche Wirkung und vermögen dem ganzen Raum ein herausragendes Ambiente zu verleihen (beispielsweise dunkelblau). Auch graue Wände wirken weder verstaubt noch altbacken – im Gegenteil: Graue Wände wirken edel, von gehobenen Wert und äußerst modern.

Wieder andere Farbgebungen wie beispielsweise „eierschale“ haben an Ihren eigenen vier Wänden hingegen nichts verloren. Bei Kleidung mag die Farbe sehr beliebt und kleidsam sein; an Wänden wirkt sie verraucht, ungepflegt und vergilbt. Niemand möchte nach Außen den Eindruck vermitteln, seine Wände die letzten 25 Jahre nicht mehr gestrichen zu haben, oder?

Wer sich seine bereits vorhanden Deko-Elemente wie Vorhänge, Kissen und Teppiche ansieht und sich deren farbliche Wirkung ins Bewusstsein ruft, kann bei der Auswahl der Wandfarbe beinahe nichts falsch machen. Sehr oft sind es gerade die kleinen Dinge, die in einem Raum entweder für Unstimmigkeit und einen Anflug von Kitsch sorgen oder aber dem Zimmer den letzten Schliff zur Perfektion verhelfen. Mit etwas Augenmaß und den Farbkarten aus dem Fachhandel kann ein jeder von uns sein Zuhause in eine farblich perfekt abgestimmte Wohlfühloase verwandeln.

Häufige Fragen

Welche Wandfarbe passt zu weißen Möbeln?

Bei weißem Mobiliar können Sie im Grunde jede Wandfarbe verwenden – außer weißer und beiger und cremefarbener. Der Farbton soll sich von den weißen Möbelstücken abheben; hier dürfen Sie ruhig Akzente setzen.

Welche Wandfarbe passt zu rot?

Bei rotem Mobiliar verhält sich die Sache wesentlich schwieriger. Zu roten Objekten passt im Grunde nur grau, beige, creme und vanille. Bei beige oder creme ist etwas Vorsicht geboten: Diese Farben sehen schnell vergilbt und dreckig aus und wirken als Wandfarbe nicht in dem Maß, wie man sich das wünschen würde.

Warum deckt die Wandfarbe nicht?

Zuerst einmal sollten Sie sich Ihren Farbeimer genau ansehen: Welche Deckkraft ist vermerkt? Währen Stufe 1 sehr gut deckt, sieht es bei Stufe 4 hingegen zappenduster aus. Sparen Sie bitte nicht an der Farbe; Sie ärgern sich hinterher über Ihren Geiz und dürfen in vielen Fällen die Wände bis zu fünf Mal streichen.

Haben Sie einen renommierten Hersteller von sehr guter Deckkraft gekauft und Flecken kommen dennoch durch, kann es sich um hartnäckige Verschmutzungen an bzw. in den Wänden handeln. Im Speziellen sind das:

  • Rauch/Ruß bzw. Nikotin
  • Wasserflecken
  • Harz
  • Rost
  • Salpeter (sorgt dafür, dass sich Farbe und Putz löst bzw. nicht haftbar gemacht werden kann)

Diese Art der Verschmutzung ist weit aggressiver als ein einfacher Fleck oder einer Kindermalerei und sollte im besten Fall vollständig entfernt werden. Das ist natürlich mit jeder Menge Aufwand und auch höheren Kosten verbunden, als selbige einfach zu überpinseln. Sie können die Flecken auch mit einer Isolierschicht versehen (Achtung! Diese muss auch überstreichbar sein!) und sie so abdichten. Bei Problemen wie Salpeter muss der Ursache auf den Grund gegangen und diese dann beseitigt werden (in aller Regel Feuchtigkeit). Da bleibt einem nur der lange, aufwändige Weg.

Welche Wand für das Schlafzimmer?

Die Nicht-Farbe Weiß steht für Frische, Moderne, Neutralität un Harmonie. Sie eignet sich daher sehr gut für Ihr Schlafzimmer. Auch zarte Töne wie grün oder blau können gerne im Schlafzimmer verwendet werden. Ebenfalls beliebt: erdige Farben wie braun oder Pastell-Töne.

Welche Wandfarbe passt zu grauen Möbeln?

Zum schlichten Grau können Sie sehr viele Farben verwenden, damit Akzente geschaffen werden: Orange, gelb, rot, ein dezentes Grün, Blau usw.

Welche Wandfarbe ist modern?

Bei den Wandfarben verhält es sich ähnlich wie bei Frisuren: Sie ändern sich von Zeit zu Zeit.  2020 wurden Farben wie terrakotta, beige, grün und dunkles Anthrazit gerne verwendet.

Was muss ich bei der Auswahl der Wandfarbe beachten?

In erster Linie sollten Sie nicht dem „Geiz-ist-geil“-Gedanken nachjagen, denn hochwertige Wandfarbe mit guter Deckkraft ist nicht für ein paar Euro zu haben. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle; fleckige und unschöne Stellen sind der ärgerliche Preis, den so manch ein Sparfuchs im Nachgang bezahlen musste.

Bevor Sie Ihre Farbe kaufen, machen Sie sich bewusst, welchen Ton Sie verwenden möchten. Sehen Sie sich Ihren RAum als großes Ganzes an: Welche Farben herrschen beim Mobiliar vor, welchen Ton weisen Ihre Vorhänge, Ihre Teppiche, Kissen und Dekorationselemente auf. Vermeiden Sie einen bunten Mix.

Wo kann man Wandfarbe kaufen?

Da sag noch mal einer, graue Wände wirken altbacken…
Foto von Oleg Zaicev von Pexels

Sie erhalten Farben im Fachhandel (Farbengeschäfte, Maler und Lackierer) sowie in Baumärkten. Auch im Internet gibt es Farben zu kaufen.

Wo kann ich Wandfarbe entsorgen?

Flüssige Farben gelten als Sondermüll und sind im Recycling-Hof abzugeben. Sondermüll-Aktionstage sind in vielen Ortschaften ebenfalls eine Möglichkeit, Sondermüll wie Farben und Lacke umweltfreundlich zu entsorgen. Ist die Wandfarbe bereits eingetrocknet, können Sie selbige auch über den Hausmüll ausklopfen und entsorgen.

Welche Wandfarbe für welches Zimmer?

Während in Schlafräumen lediglich Farben verwendet werden sollten, die auf unser Gemüt beruhigend wirken, können in Wohnräumen auch kräftigere Töne vorherrschen. Schlafzimmer: weiß, beige, vanille, creme, pastell, braun, grau, zartes Grün.

Wohn- und Esszimmer: kräftiges, dunkles Blau, anthrazit, braun, orange, gelb, grau, terrakotta.

Welche Wandfarbe lässt den Raum größer wirken?

Einfarbige Wände lassen Räume generell größer wirken als solche, die mit Mustern oder Streifen versehen sind. Auch helle Farben wie weiß, beige, vanille usw. sorgen für eine optische Vergrößerung.

Dunkle Farben und Muster hingegen bewirken das Gegenteil: Der Raum wirkt dadurch kleiner und niedriger.

Wann Wandfarbe nicht mehr verwenden?

Bei richtiger Lagerung halten ungeöffnete Wandfarben zwei Jahre oder länger. Ein „Ablaufdatum“ wie Lebensmittel haben Farben nicht; dennoch können Sie nach längerer Zeit schlecht werden und demnach nicht mehr verwendet werden. Geöffnete Töne sollten binnen sechs Monaten bis zu einem Jahr verwendet werden.

Lagern Sie Ihre angebrochenen Wandfarben an einem kühlen, aber frostfreien Ort und verschließen Sie das Behältnis luftdicht. Schlecht gewordene Farbe erkennen Sie einerseits am äußerst unangenehmen, beißenden Geruch und andererseits auch daran, dass die Rest teils bereits eingetrocknet sind.

Welchen Pinsel bzw. welchen Farbroller soll ich zum Auftragen von Wandfarbe verwenden?

Bei glatten Untergründen sollten Sie zu einem Kurzflorroller kaufen. Bei groberen Wandstrukturen sind Langflorrollen die bessere Wahl.

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