Gardinen richtig waschen – Eine ausführliche Anleitung

Wissenswertes rund um den Waschgang

Vorhänge und Gardinen können aus jedem Zuhause ein bezauberndes Ambiente mit Wohlfühlatmosphäre zaubern. Doch hin und wieder ist es notwendig, die Textilien zu waschen. Immer wieder kommt es dabei zu Fehlern, die nach dem Waschgang zu einem unschönen Ergebnis führen können. Was genau bei der Pflege zu beachten ist und was auf keinen Fall gemacht werden sollte, haben wir für Sie kurz zusammengefasst.

Vorab stellt sich die Frage, wie oft Vorhänge beziehungsweise Gardinen überhaupt gewaschen werden sollten. Die Antwort hängt von der Umgebung ab. Wird im Haushalt geraucht oder ist ein offener Kamin vorhanden, raten wir zu drei bis vier Wäschen im Jahr. Andernfalls reicht es in der Regel aus, die Gardinen einmal (max. zweimal) im Jahr zu waschen. Um Zeit zu sparen, können mit der Gardinenpflege auch gleich die Fenster und Heizkörper geputzt werden.

Gardinen waschen – So geht´s

Um Ihre Gardinen und Vorhänge auf schonende Art zu reinigen und selbigen wieder neuen Glanz zu verleihen, ist es von entscheidender Bedeutung, das richtige Waschmittel zu verwenden. Die meisten Gardinen bestehen heute aus Polyester und können so mit fast jedem Feinwaschmittel gewaschen werden. Dennoch ist Waschmittel nicht gleich Waschmittel. Unter Umständen können sich kleinere Schaumberge in der Gitterstruktur absetzen. Ein Waschmittel speziell für Gardinen enthält meistens Schaumbremsen.

Handelt es sich den zu reinigenden Gardinen um weiße Textilien, sollte das Spezialwaschmittel in Pulverform genutzt werden. Dieses enthält neben Bleichmitteln auch optische Aufheller, wodurch der UV-Anteil in blaues Licht umgewandelt wird.

Sollen hingegen farbige oder bedruckte Stoffe gewaschen werden, sollte besser ein flüssiges Waschmittel (ohne Bleiche und Aufheller) verwendet werden.

Zusammengefasst bedeutet das für den Waschgang:

    • Für Weiße Gardinen ein Waschmittel in Pulverform mit Bleiche
    • Für farbige/bedruckte Gardinen/Vorhänge ein flüssiges Waschmittel ohne Bleiche

Vor dem Waschen

Frisch gewaschen versprühen Gardinen und Vorhänge einen herrlichen Duft und sehen wieder gepflegt und neuwertig aus.

Alle Ringe, Gleiter, Faltenstrecker und auch lose Bleistäbchen- beziehungsweise Bändchen – sollten vor dem Waschen entfernt werden, andernfalls könnten die Textilien beschädigt werden. Alternativ oder um Zeit zu sparen, kann auch das obere Gardinenteil direkt in ein Wäschenetz gesteckt werden.

  • Ringe, Gleiter und Blei vorher entfernen
  • Erst vor dem Waschen abnehmen
  • Ausschütteln
  • Nicht mehr als 12 qm pro 5 kg Trommel
  • Maximal 30 – 40 Grad
  • Kurzes Schonprogramm vermeidet Knitter
  • Kein Schleudergang!

Gardinen mit Fransen sollten generell nur in einem Wäschenetz gewaschen werden.

Die Stoffe sollten immer erst unmittelbar vor dem Waschen abgenommen werden. Bevor sie in die Maschine kommen, empfiehlt sich ein kräftiges Ausschütteln im Freien.

Unterschätzt wird oft der eigentliche Platzbedarf in der Waschmaschine. Beim Waschen dehnen sich die Gardienen aus. Eine 5 kg Trommel sollten daher nie mit mehr als 12 qm befüllt werden.

Die Gradzahl und Befüllung

Gardinen müssen mit etwas Umsicht gereinigt werden, damit Sie nach dem Waschgang wieder so schön sind wie zuvor. Gewaschen wird also mit einem kurzen Schonprogramm (so entstehen weniger Knitter) bei 30 Grad, max. 40 Grad. Bitte waschen Sie Ihr Vorhänge und Gardinen keinesfalls heißer als 40 Grad; das würden die wenigsten davon unbeschadet überstehen. Bei starker Verschmutzung hilft das Einweichen und die Vorbehandlung mit Fleckenentferner (beispielsweise Gallseife).

Tipp: Leuchtende Dekostoffe am besten nur mit der Hand waschen (siehe unten)

Weitere Informationen sind natürlich dem in die Gardinen eingenähten Pflegeetikett zu entnehmen.

Der Waschgang

Auch Fadengardinen sollten regelmäßig gereinigt werden.

Bei normal verschmutzten Gardinen reichen in der Regel bereits zwei schnelle Schonwäschen aus. Sind die Stoffe besonders stark verschmutzt, empfehlen wir zwei kurze Hauptwäschen. Nach dem Waschen sollte eine Nachbehandlung erfolgen, die zum Beispiel aus einer Weichspülung oder einer Appretur (fertige Mittel gibt es im Handel) besteht. Der Weichspüler mindert die elektrostatische Aufladung, die Gardine zieht weniger Staub an. Die Nachbehandlung sollte immer im letzten Spülgang oder extern nach dem Waschen erfolgen.

Tipp bei vergilbten Gardinen: Einfach ein Päckchen Backpulver in den Waschvorgang hinzugeben.

Mit der Hand

Wer die wertvollen Stoffe lieber mit der Hand wäscht, sollte diese zuvor in der Badewanne kalt ausspülen. Danach mit viel Lauge und einem Spezialwaschmittel in maximal 30 – 40 Grad warmes Wasser hin- und her bewegen und immer wieder leicht ausdrücken. Ein zu starkes Reiben oder Zerren sollte aber unbedingt vermieden werden.

Bei bedruckten Dekostoffen empfiehlt sich generell die Handwäsche, damit die Leuchtkraft erhalten bleibt. Optische Aufheller sind zu vermeiden.

Knitter einfach vermeiden

Das größte Problem beim Reinigen ist sicherlich die Knitter-Vermeidung. Schon beim Waschen kann das durch kurze Waschgänge vermieden werden. Keinesfalls sollten die Stoffe geschleudert werden. Besser ist es, das Wasser einfach nur abpumpen zu lassen. Bei relativ schweren Gardinen kann einmal kurz an geschleudert werden.

Um Knitter zu vermeiden, sollten die Textilien sofort aus der Waschmaschine geholt werden, alternativ können sie kurz in einer Plastikwanne gelagert werden. So oder so ist es zu empfehlen, dass die Gardinen rasch aufgehängt werden.

Aufhängen

Der Vorhang sollte noch im feuchten/nassen Zustand aufgehängt werden. Tropft dieser noch stark, kann eine Wanne oder ein Handtuch (bzw. Tücher) als Schutz auf den Boden gelegt werden.

Um die Gardine richtig in Form zu bringen, kann diese glatt gestrichen werden. Das Ausrichten der Falten erfolgt dabei immer von oben nach unten. Damit die Falten am Ende gleichmäßig ausfallen, kann der feuchte Stoff mit Plastikstecknadeln fixiert werden. Bügeln ist dabei überflüssig. Noch vorhandene Knitterfalten verschwinden meistens in den nächsten 10 – 12 Tagen von selbst. Alternativ können die Falten mit einem Dampfbügeleisen (vertikal) beseitigt werden. Bei hartnäckigen Falten einfach noch einmal kurz ansprühen.

Die Gardinen trocknen nun ganz automatisch. Sinnvoll ist es, zu Lüften oder bei Bedarf die Heizung hochzudrehen, um das Trocknen der Stoffe rascher voranzutreiben.

Fazit

Gardinen waschen ist nicht schwer und muss von Zeit zu Zeit einfach sein, damit man lange Freude an seinen Dekorationselementen hat. Wer ein paar wenige – aber essentielle Dinge – beachtet, wird mit leuchtenden Farben und Strahlkraft belohnt werden. Der frische Geruch, den gewaschene Vorhänge versprühen, ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil, den ein Waschgang mit sich bringt.

Das Wichtigste am Waschgang ist, die Gardinen weder zu heiß zu waschen noch sie zu schleudern. Ersteres würde Ihren Vorhängen schwer zusetzen, Zweiteres völlig zerknittern. Die Waschanleitung, die in aller Regel in die Gardinen oder Vorhänge eingenäht ist, gibt weiteren Aufschluss über das zu wählende Waschprogramm.

Selbst wenn Ihre Vorhänge eine Handwäsche verlangen sollten, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, dass die Textilien nicht richtig sauber werden könnten. Korrekt vorgegangen löst sich der Schmutz und Ihre Gardinen erstrahlen nach der Wäsche wieder unbeschädigt im neuen Glanz.

Häufige Fragen auf einem Blick

Auf welche Temperatur kann ich Gardinen waschen?

Gardinen sollten möglichst schonend gewaschen werden, damit sie ihre Form behalten und nach dem Waschgang weder verwaschen noch verzogen aussehen. Bei weniger stark verschmutzen Gardinen reicht eine Wäsche im Schonwaschgang auf 30 Grad; bei etwas stärkerer Verschmutzung können die Vorhänge erst eingeweicht werden und anschließend auf 40 Grad gewaschen werden.

Aber Achtung! Bitte beachten Sie auch unbedingt die Pflegehinweise auf dem eingenähten Pflegeetikett, das sich in Ihren Gardinen befinden sollte.

In welchem Programm werden Gardinen gewaschen?

Bestenfalls waschen Sie Ihre Gardinen im Schonwaschgang auf 30 Grad. Etwas robustere Exemplare können auch auf 40 Grad mit der Feinwäsche gewaschen werden. Bitte werfen Sie vor dem Waschgang unbedingt einen Blick auf das Pflegeetikett.

Generell empfiehlt es sich, Gardinen und Vorhänge in einem Programm mit möglichst geringer Schleuderzahl zu waschen.

Wo kann man Gardinen waschen lassen?

Nicht jede Art der Scheibendekoration kann einfach in die Waschmaschine gesteckt werden.

Wenn Sie nichts falsch machen möchten, können Sie Ihre Vorhänge und Gardinen selbstverständlich auch vom Fachmann waschen lassen. Bringen Sie Ihre Gardinen dazu einfach in eine Reinigung – es gibt welche in beinahe jeder größeren Ortschaft.

Wer möchte, kann auch einen Reinigungsdienst beauftragen, der die Vorhänge nicht nur wäscht, sondern gleichermaßen abnimmt und wieder aufhängt. Natürlich muss man für diesen Luxus etwas tiefer in die Tasche greifen.

Warum muss man Vorhänge waschen?

Gardinen und Vorhänge sollten mindestens einmal im Jahr gewaschen werden. Staub, Spinnweben und Schmutz lassen sich in und an den Fasern nieder; zudem nehmen Gardinen unangenehme Gerüche wie Rauch oder auch Essensgerüche an.

Was kostet das Gardinenwaschen?

Leider lässt sich hier kein Pauschalbeitrag nennen, da jeder Anbieter seine eigenen Preise festsetzt. Weiterhin ist preisentscheidend, ob Sie Ihre Gardinen selbst abnehmen und wieder aufhängen oder ob auch diese Dienstleistung mit hinzugebucht wird.

Die Abrechnung erfolgt meist nach m² und maßgeblich ist zudem, um welche Art von Gardine es sich handelt (Stores, Dekorvorhänge, schwere Schals, Plissees usw.)

Darf ich Gardinen auch mit anderen Kleidungsstücken zusammen waschen?

Davon können wir nur abraten: Reißverschlüsse, Schnürchen, Knöpfe oder ähnliches könnten Ihren Gardinen Schaden zufügen. Weiterhin besteht die Gefahr des Verfärbens, falls neue Kleidungsstücke noch etwas Farbe verlieren sollten.

Bitte waschen Sie die edlen Stücke daher separat.

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